Welt-Rheuma-Tag 2023

Rheuma bei Kindern und Jugendlichen.

Wussten Sie, dass rund 15.000 Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren in Deutschland Rheuma haben? Die chronische Gelenkentzündung (juvenile idiopathische Arthritis = JIA) beeinflusst die gesamte kindliche Entwicklung. Heute, am 12. Oktober, findet alljährlich der Welt-Rheuma-Tag statt. Gemeinsam mit der Asklepios Kinderklinik Sankt Augustin möchten wir diesen Aktionstag nutzen, um auf die besonderen Bedürfnisse rheumakranker Kinder und Jugendlicher aufmerksam zu machen und das Bewusstsein für diese Autoimmunerkrankung und mögliche Folgen zu schärfen.

Rheumatische Erkrankungen beeinflussen die gesamte kindliche Entwicklung. Daher benötigen die kleinen und großen Patienten sowie ihre Familien Informationen darüber, wie wichtig eine frühzeitige Diagnostik ist, dass es erfahrene Fachärzte und -ärztinnen gibt, die sich mit der Erkrankung auskennen, wie sie mit einem akuten „Rheumaschub“ umgehen können und welche Behandlungsangebote möglich sind.

Behandlung umfasst viele Bausteine

In der Asklepios Kinderklinik Sankt Augustin kümmert sich ein auf Kinderrheuma spezialisiertes Team unter der Leitung von Prof. Dr. med. Gerd Horneff, Chefarzt der Abteilung Allgemeine Kinder- und Jugendmedizin, um die jungen Patientinnen und Patienten. Das Behandlungsangebot ist vielfältig:

  • modernste Geräte für die Diagnostik (Sonographie, Röntgen, MRT, CT, Rheuma-Scan)
  • Tagesklinik für Infusionsbehandlung und Gelenkpunktionen
  • stationäre Komplexbehandlung für schwerer erkrankte Kinder oder Kinder mit neuer Diagnose
  • speziell auf die Bedürfnisse von rheumakranken Kinder zugeschnittene Physio- und Ergotherapie sowie Patientenschulung
  • psychologische Betreuung zu Themen wie Krankheitsbewältigung und Umgang mit Schmerzen

Rheuma braucht Bewegung

Ziel der Behandlung ist vor allem, die Mobilität der rheumakranken Kinder und Jugendlichen zu verbessern und ihre Teilhabe im Alltag zu erleichtern. Es geht um den vollständigen Rückgang der Krankheitssymptome, das Verhindern von Schäden sowie um ein normales Wachstum und eine normale Entwicklung. Folgende Aspekte stehen dabei im Fokus:

  • Schmerz nehmen
  • Entzündung stoppen
  • Nebenwirkungen vermeiden
  • Beweglichkeit erhalten bzw. wiederherstellen
  • Bewegung lernen
  • Muskeln aufbauen

Das kann bei den meisten Patientinnen und Patienten auch erreicht werden. „Dank neuerer Medikamente und einer Behandlungsstrategie, die auf das vorübergehende oder dauerhafte Nachlassen der Krankheitssymptome ausgerichtet ist, hat sich die Prognose für die Betroffenen in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert“, so Prof. Dr. med. Gerd Horneff. Sport und eine gesunde, vollwertige Ernährung gehören ebenfalls zu einem ganzheitlichen Behandlungskonzept.

Hilfsmittel im Alltag

Therapieknete, Drehverschlussöffner, spezielle Essbestecke und andere Hilfsmittel erleichtern den Alltag rheumakranker Kinder. Damit können sie Gegenstände besser greifen und öffnen. Spezielle Laufräder und Therapieroller fördern ihre Motorik. „Mit versteiften Gelenken eine Flasche zu öffnen, einen Stift festzuhalten oder eine Karte vom Boden aufzuheben, ist eine große Herausforderung. Daher ist es wichtig zu wissen, dass es solche Hilfsmittel gibt und wie man sie einsetzt“, erklärt Sabine Wondzinski-Moser, Vereinsleitung des VFK e.V.

Noch Fragen?

Gerne beantworten wir Ihre Fragen rund ums Thema Rheuma. Schreiben Sie eine E-Mail an Sabine Wondzinski-Moser: foerderverein@vfk-sanktaugustin.de