Musiktherapie auf der Frühchen-Station

Katja Muckenschnabl arbeitet mit Stimme, Klängen und viel Herz.

Seit einem Jahr ist Katja Muckenschnabl als Musiktherapeutin an der Asklepios Kinderklinik Sankt Augustin in der Frühförderung tätig. Die 36-Jährige ist für diesen Job vielfältig ausgebildet: Sie ist freiberufliche Sängerin, Musikerin und Stimmpädagogin. Zudem arbeitet sie mit sonderpädagogischem Hintergrund auf Basis des Heilpraktikergesetzes auch psychotherapeutisch. „Das Schöne an meiner Arbeit ist, dass sie so abwechslungsreich ist. In der Kinderklinik begleite ich die kleinen Patienten und ihre Eltern in individuellen und oft herausfordernden Prozessen“, so Katja Muckenschnabl.

Die Musiktherapie ist ein ganzheitliches Heilverfahren, mit dem Frühchen mit zum Beispiel angeborenen Herzfehlern sowie mit physiologischen, motorischen und neurologischen Entwicklungsverzögerungen behandelt werden können. Katja Muckenschnabl: „Meine Patienten sind oft Neugeborene mit langwierigen Behandlungsverläufen. Der Kontakt mit ihnen ist besonders wichtig, wenn die Eltern oder andere Bezugspersonen nicht immer anwesend sein können. Die Musiktherapie bietet ein Ventil für unverarbeitete Emotionen und unterstützt ihre weitere Entwicklung.“

In der Kinderklinik Sankt Augustin – besonders in der Neonatologie – ist die Musiktherapie eine wichtige Präventionsmaßnahme und eine hilfreiche Ergänzung zum bestehenden Behandlungsangebot. Der Klinikalltag ist häufig mit unangenehmen Eingriffen und einer lauten, hektischen Umgebung verknüpft. Durch Klänge und Rhythmen entstehen Momente der Entspannung und Freude. „Summen, Singen und Schwingungen durch Musikinstrumente erinnern an verloren gegangene Sinneserfahrungen im Mutterleib. Das kann helfen, Selbstheilungskräfte zu aktivieren“, erklärt die 36-Jährige.

In der musiktherapeutischen Forschung mit Frühgeborenen lassen sich untersuchbare Effekte erkennen, die die Musiktherapie auf die Entwicklung verschiedener Bereiche im Gehirn hat: „Dazu gehören zum Beispiel Auswirkungen auf die motorische und sprachliche Entwicklung oder das emotional-soziale Wohlbefinden. Musiktherapie hat das Potenzial, Angst und Stress zu reduzieren, verbessert die Sauerstoffsättigung und Atemfrequenz und fördert den Aufbau von Bindungen und Beziehungen“, sagt Katja Muckenschnabl.

Bei ihrer Arbeit liegt ihr besonders am Herzen die Eltern zu ermutigen, im Umgang mit ihren Kindern ihre eigene Stimme einzusetzen sowie Zweifel und Bewertungen ihrer eigenen musikalischen Fähigkeiten loszulassen. Katja Muckenschnabl: „Am schönsten ist es für mich, wenn plötzlich beide Eltern gemeinsam mit mir für ihr Kind singen und dabei viel Spaß haben. Toll ist es auch, wenn sie Gesang und Klänge auf dem gemeinsamen Heilungsweg nach dem Klinikaufenthalt weiter nutzen. Wenn sich dann noch die Patientin im Nebenbett über die musikalische Abwechslung freut, sind das wunderbare Momente, die meiner Arbeit einen Sinn geben und mir in Erinnerung bleiben“, berichtet die Musiktherapeutin.

Die musikalische Förderung für die kleinsten Patienten der Kinderklinik kann der VFK e.V. nur mit Spenden umsetzen. Die Musiktherapie ist keine Leistung, die von den Krankenkassen übernommen wird. Um dieses Behandlungsangebot weiterhin durchführen zu können, benötigen wir 6.480 Euro jährlich.

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