Lebensretter für die Intensivstation

Mir Ihrer Hilfe konnte jetzt eines der modernsten Dialysegeräte der Welt in der Kinderklinik aufgestellt werden. Die lebensrettende Medizintechnik kommt aus Japan und kann nicht nur bei Erwachsenen, sondern eben auch bei Kindern und Jugendlichen die Nierenfunktion ersetzen. Mit diesem Dialysegerät können extrem kleine Blutmengen in sehr niedrigen Geschwindigkeiten gefiltert werden, was einen schonenden Einsatz schon bei kleinsten Kindern ermöglicht: eine Revolution!

Das neue Dialysegerät wird insbesondere auf der Intensivstation der Kinderklinik eingesetzt, wo es oft um Minuten bei der Lebensrettung geht. Der leitende Oberarzt, Dr. Umlauf, gibt dafür ein Beispiel:

„Ein achtjähriger Junge wird wegen einer Leukämie auf der onkologischen Station behandelt. Seit seiner letzten Chemotherapie geht es ihm nicht gut: Eine schwere Infektion hat ihn Tage zuvor befallen, doch die Antibiotika helfen noch nicht richtig. Plötzlich verschlechtert sich der Zustand des Kindes: Der Junge atmet schneller. Sauerstoff und Infusionen scheinen nicht auszureichen. Er ist zunehmend weniger ansprechbar und sein Blutdruck wird schwächer. Dr. Irnich, Oberarzt der Kinder-Onkologie und Hämatologie, verlegt den Jungen zu uns auf die Intensivstation mit der Diagnose „septischer Schock”.”

Von nun an zählt jede Minute

„Der Junge muss sofort künstlich beatmet werden, denn sein Herz-Blutkreislauf droht zusammenzubrechen. Zur Stabilisierung werden ihm starke Medikamente und Infusionen verabreicht. Ein Dilemma: Die vielen Infusionen sind zunächst überlebensnotwendig, in ein paar Stunden und Tagen aber wird sich die große Menge an Flüssigkeit im Gewebe und in den Lungen absetzen. Im schlimmsten Fall wird dann eine künstliche Beatmung unmöglich. Ärzte und Pflegeteam handeln deswegen sofort.

Nachdem der Kreislauf stabilisiert werden konnte, bekommt das Kind einen so genannten „Shaldon-Katheter” in die Leiste: Über die eine Seite dieses speziellen Infusionskatheters kann Blut aus dem Körper herausgezogen, und nach der Blutwäsche oder Dialyse über die andere Katheterseite wieder in den Körper zurückgegeben werden. Dabei wird wieder möglichst viel von der Flüssigkeit entnommen, die sich sonst in Gewebe und Lungen sammelt, da die Nieren mit der Ausleitung überfordert sind.

Inzwischen steht auch das neue Dialysegerät zur Verfügung, das in nur wenigen Minuten einsatzbereit ist. Da der Kreislauf des Jungen noch immer sehr schwach ist, beginnt Oberarzt Dr. Oellers die Dialyse in ganz kleinen Schritten, sodass sich der kleine Körper daran gewöhnen kann. Die Dialyse wird darauf langsam gesteigert, bis es gelingt, dass genügend Flüssigkeit entzogen und die Lunge entlastet werden kann.

Weitere fünf Tagen später schlagen endlich die Antibiotika an. Die schwere Infektion geht langsam zurück. Die Nieren fangen an, wieder selbstständig zu arbeiten. Die Dialyse kann beendet werden. Nach einer Woche im künstlichen Koma wird der Achtjährige langsam wieder wach und kann schließlich ohne medizintechnische Hilfe atmen. Nach 10 Tagen kann der Junge die Intensivstation verlassen.”

Medizintechnik, die mehr kann

Dank der neuen Dialyse in der Kinderklinik kann mehr Kindern geholfen werden, denn das Gerät kann auch mit der Herz-Lungen-Maschine eingesetzt werden und ersetzt mehrere medizintechnische Geräte. Mit dieser Innovation können jetzt auf verschiedene Arten, Flüssigkeiten aus dem Körper herausgefiltert werden, darunter Wasser, Urin, Stoffwechselschadstoffe und Blutbestandteile wie z.B. Entzündungseiweiße.

Nur durch Ihre Spenden konnten wir diese wichtige medizintechnische Neuanschaffung so zeitnah zur Verfügung stellen: Allen Spendern und der Firma Diamed herzlichen Dank!