Tag der Geschwister

„Jetzt bin ich mal dran!“ – Geschwister kranker Kinder brauchen auch Aufmerksamkeit und Zuwendung.

Am Tag der Geschwister, der weltweit jährlich am 10. April stattfindet, möchte der Verein zur Förderung der Kinderklinik Sankt Augustin (VFK) e.V. gemeinsam mit der Elterninitiative krebskranker Kinder St. Augustin (EKKK) e.V. sowie der Bürgerstiftung Sankt Augustin auf die besondere Beziehung zwischen Geschwistern aufmerksam machen, die in einer Familie mit einem (schwer) kranken Kind leben. Der komplette Alltag der Familie, sämtliche Abläufe und Beziehungsstrukturen werden dadurch auf den Kopf gestellt.

Fehlt ein Elternteil wochenlang zuhause, weil er etwa sein krebskrankes Kind während der Chemotherapie im Krankenhaus begleitet, verschärft sich die Situation: „Zwangsläufig geraten die Sorgen und Nöte der gesunden Kinder in den Hintergrund, oft fühlen sie sich vernachlässigt. Gleichzeitig haben sie Angst um das kranke Geschwisterkind, ziehen sich häufig zurück, um niemandem zur Last zu fallen. Manche werden aber auch wütend oder aggressiv, um die elterliche Zuwendung einzufordern“, erläutert Anneke Burger, die als Psychologin und systemische Therapeutin für den EKKK e.V. arbeitet. Sie empfiehlt, offen und ehrlich über die Erkrankung des Geschwisterkindes zu reden und Informationen dazu altersgerecht aufzubereiten.

Um den Einsatz und die Fürsorge der Geschwister für das kranke Kind zu würdigen und daran zu erinnern, dass auch sie in diesem Prozess viel Zuwendung benötigen, hat die Bürgerstiftung mit Unterstützung des Caritasverbandes Rhein-Sieg e.V. das bekannte Stadt-Memory-Spiel für alle Kinder gespendet, deren Geschwister gerade stationär in der Asklepios Kinderklinik Sankt Augustin aufgenommen sind. Heute übergibt Sabine Wondzinski-Moser, Vereinsleitung VFK e.V., die Spiele an die Familien. Das Bild auf der Dankeskarte hat der Cartoonist und Mediendesigner Tobias Schülert extra für diese Aktion gezeichnet.

von links: Sabine Wondzinski-Moser, Vereinsleitung VFK e.V., Manuela Melz, Vorsitzende der Elternintitiative krebskranker Kinder e.V., und eine betroffene Familie