Anti-Diät-Tag

Essen ist etwas Wunderbares!

Ob die Hoffnung, Gewicht zu verlieren oder die Panik, das genau das nicht passiert – das Wort Diät erzeugt bei den meisten Menschen vielfältige Gefühlsregungen. Am heutigen Anti-Diät-Tag möchten wir auf die negativen Auswirkungen aufmerksam machen, die das Hinterherjagen eines schlanken Schönheitsideals mit sich bringt. Ursprünglich kommt der Begriff aus dem Altgriechischen von „diaita“, was so viel heißt wie „Lebensführung, Lebensweise“. Von der eigentlichen Bedeutung des Wortes ist nicht mehr viel übrig, wenn man sieht, dass Medien und Werbung den Begriff heutzutage vorwiegend im Sinne einer Reduktionsdiät zur Gewichtsabnahme benutzen.

Besonders durch die sozialen Medien und Influencer, die ihre perfekten Körper dort posten und berichten, mit welcher Diät und welchem Sportprogramm sie dieses Ziel erreicht haben, verinnerlichen Kinder und Jugendliche schon früh ein Körper- und Schlankheitsideal, das nichts mit der Realität zu tun hat. „Da steht in der Sprechstunde dann ein neunjähriges Mädchen vor mir und erzählt, sie sei dick und hässlich“, berichtet Alexandra Busch, seit über zehn Jahren Diabetesberaterin in der Asklepios Kinderklinik in Sankt Augustin.

Natürlich ist eine gesunde Lebensführung wichtig bei Erkrankungen wie Diabetes, Adipositas, Rheuma und vielen anderen. Doch Diäten im Sinne von Hungerkuren schaden unserer Gesundheit und führen häufig zu Essstörungen und dem berüchtigten Jo-Jo-Effekt: Kurzfristig nimmt man schnell ab, wenn man die Nahrung bzw. die Kalorien stark reduziert oder zum Beispiel Kohlenhydrate weglässt. Der Körper verliert zuerst viel Wasser, geht dann aber in den Modus „Achtung, Hungersnot“ und lagert ganz schnell alles ein, wenn man wieder normal isst.

Essen ist etwas Schönes und nährt unseren Körper. Der Fokus sollte jedoch nicht nur auf der Nahrung liegen oder dazu dienen, negative Gefühle zu unterdrücken oder zu kompensieren. „Am besten ist es, zu beobachten, wie es mir geht, wenn ich einen Apfel esse oder was passiert, wenn ich zu viel Fast Food zu mir nehme oder zu viel zuckerhaltige Limonade trinke“, empfiehlt Alexandra Busch.

Der Körper braucht auch Zeit, um die Nahrung zu verdauen. Ständiges Snacken treibt den Insulin-Spiegel immer wieder nach oben und hemmt den Fettabbau. In Hektik zu essen oder vor dem Fernseher wirkt sich ebenfalls negativ aufs Gewicht aus. Alexandra Busch: „Unser Körper ist ein komplexes Wunderwerk. Wir sollten achtsam mit ihm umgehen, denn wir haben ja nur den einen. Riechen, anfassen, das Essen in Ruhe genießen und sich so akzeptieren, wie man ist, damit tut man seinem Körper und seiner Gesundheit etwas Gutes.“

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